Superwahljahr 2024: Viele Kreuze, globale Folgen

Im Jahr 2024 finden in 76 Ländern Wahlen statt, unter anderem in Indien, Brasilien, Indonesien, Mexiko und den USA. Die Vielzahl der Wahlen birgt geopolitisches Risikopotenzial – auch für die deutsche Wirtschaft.

Neben den zahlreichen Wahlen tragen auch Spannungen zwischen großen Wirtschaftsnationen, der anhaltende Krieg in Europa und die geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China, zur Instabilität bei. Diese Volatilität kann zu höheren Geschäftskosten, Handelsbeschränkungen und Marktinstabilität führen.

Harris vs. Trump

Die US-Präsidentschaftswahlen im November 2024 sind für die exportorientierte deutsche Wirtschaft von besonderer Bedeutung. Kamala Harris und Donald Trump verfolgen unterschiedliche wirtschaftspolitische Ansätze, die Risiken und Chancen für deutsche Unternehmen bergen.

Wirtschaftspolitik von Kamala Harris

Als erste US-Präsidentin könnte Kamala Harris die Wirtschaftspolitik Joe Bidens fortsetzen und sogar ausbauen. Der „Inflation Reduction Act“ sieht Investitionen in Höhe von 369 Milliarden US-Dollar vor, unter anderem in erneuerbare Energien und Elektroautos. Für deutsche Unternehmen im Bereich grüner Technologien würde diese Politik einen Nachfrageboom in den USA bedeuten. Zudem will Harris Reiche höher besteuern und Unternehmen stärker regulieren, was soziale Gleichheit fördern und Arbeitnehmerrechte stärken würde. Dies könnte der deutschen Exportwirtschaft positive Impulse geben, da ein stabiles und wachsendes US-Marktumfeld den Export fördert.

Wirtschaftspolitik von Donald Trump

Eine zweite Amtszeit Donald Trumps birgt Risiken für die deutsche Wirtschaft. Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer warnt, dass eine Wiederwahl Trumps die deutsche Automobilindustrie erheblich gefährden könnte. Höhere Zölle auf in China produzierte Fahrzeuge könnten zu Gegenmaßnahmen Chinas führen, was deutsche Automobilhersteller, die in den USA produzieren, hart treffen könnte. Auch Trumps „America First“-Politik könnte deutsche Unternehmen, die in den USA tätig sind oder dorthin exportieren, zusätzlich unter Druck setzen. So würde die mögliche Einführung von Importzöllen insbesondere deutsche Branchen wie den Automobilbau, den Maschinenbau und die Pharmaindustrie belasten.

Unabhängig vom Wahlausgang wird die Lösung der Handelskonflikte eine Herausforderung bleiben. Sowohl Kamala Harris als auch Donald Trump dürften eine harte Haltung gegenüber China einnehmen. Allerdings könnte Harris eher auf Kooperation setzen, während Trump wahrscheinlich auf Konfrontation aus ist. Dies könnte Auswirkungen auf die globalen Lieferketten und den Handel haben. Die deutsche Wirtschaft muss sich auf verschiedene Szenarien vorbereiten und Strategien entwickeln, um den politischen Risiken zu begegnen. Eine Rückbesinnung auf die Stärken des europäischen Binnenmarkts und eine nachhaltige Wirtschaftspolitik könnten helfen, die Abhängigkeit von externen Faktoren zu reduzieren und die Resilienz gegenüber weltpolitischen Veränderungen zu erhöhen.

Rechtsruck im Europaparlament

Die Europawahlen im Juni 2024 haben zu einem Rechtsruck im Parlament geführt. Die eher konservativen Christdemokraten und auch die rechtsextremen Fraktionen verzeichneten starke Zugewinne, während die traditionellen pro-europäischen Parteien Verluste hinnehmen mussten. Dies hat auch die Achse Berlin-Paris geschwächt und könnte die politische Stabilität in der EU gefährden. Viele der neuen Abgeordneten stehen grünen Initiativen skeptisch gegenüber und einige von ihnen vertreten russlandfreundliche Positionen. Das könnte sowohl die Klimapolitik schwächen und die Energiewende abwerten als auch die Unterstützung der EU für die Ukraine einschränken.

Politische Entwicklungen können den Erfolg global vernetzter Unternehmen beeinflussen und neue Herausforderungen schaffen.

Mehr zu politischen Risiken

Gefahrenpotenziale mit Analysen frühzeitig erkennen

Unternehmen müssen politische Risiken und Unsicherheiten frühzeitig erkennen und Maßnahmen zur Absicherung entwickeln. „Mithilfe von Monte-Carlo-Simulationen bestimmen wir, wie sich realistische Ereignisse auf die globale Wertschöpfungs- und Erlösstruktur des Unternehmens auswirken können“, erklärt Leon Seydel, Political-Risk-Experte bei Funk. Mit Hilfe dieser Analyse ermittelt Funk die angemessenen Versicherungssummen und schafft die Grundlage für maßgeschneiderte Versicherungslösungen, die auch die Risiken des Ziellandes berücksichtigen. So können Unternehmen die wirtschaftlichen Auswirkungen ihrer Auslandsaktivitäten abschätzen und sich vor den finanziellen Folgen von Risiken schützen.

Internationale Expertise

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14.10.2024

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