Betriebsunterbrechung – Risiken, Ursachen und Absicherung

In einer Zeit vernetzter Lieferketten können Betriebsunterbrechungen zu erheblichen finanziellen Verlusten führen. Das Management sollte daher den Worst Case kennen und das Unternehmen bedarfsgerecht absichern. Eine Verhärtung des Marktes für diese Versicherungen schafft zusätzliche Herausforderungen.

Ob durch Feuer, Cyber-Angriff oder Hochwasser: eine Betriebsunterbrechung kann jedes Unternehmen treffen. Der Schaden entsteht nicht nur durch den Vorfall selbst, sondern vor allem durch den anschließenden Stillstand. Produktionsausfälle, Umsatzeinbrüche und Fixkosten summieren sich schnell. Für Kunden bedeutet das weniger Wettbewerb, folglich steigen Prämien und Selbstbeteiligungen. 

Was bedeutet Betriebsunterbrechung?

Von einer Betriebsunterbrechung spricht man, wenn der Wertschöpfungsprozess eines Unternehmens durch eine Störung teilweise oder vollständig zum Erliegen kommt. Wird die Produktion unterbrochen, können Aufträge nicht mehr erfüllt und Liefertermine mehr nicht eingehalten werden. Selbst bei vorhandener Lagerhaltung ist bei längeren Unterbrechungen die Lieferfähigkeit gefährdet. Die Folgen sind gravierend: Umsatzeinbußen, Kundenverluste und im schlimmsten Fall die existenzbedrohende Schließung des Betriebs.

Funk SMART BU-Check schafft Klarheit

In einer Welt der vernetzten Lieferketten können Betriebsunterbrechungen erhebliche finanzielle Schäden verursachen. Der Funk Smart BU-Check identifiziert „kritische Pfade“ entlang der Liefer- und Wertschöpfungsketten des betrachteten Unternehmens.

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Ursachen einer Betriebsunterbrechung

Die Ursachen für eine Betriebsunterbrechung sind vielfältig und hängen stark von der Branche, dem Standort und der Produktionsstruktur eines Unternehmens ab. Grundsätzlich lassen sich die Ursachen grob in physische, technische, organisatorische und externe wirtschaftliche Auslöser einteilen. In der Regel wirken jedoch mehrere Faktoren zusammen.
 

Physische Schäden

Zu den klassischen Auslösern einer Betriebsunterbrechung zählen Feuer, Explosionen und Leitungswasserschäden. Sie können erhebliche Sachschäden an Gebäuden, Anlagen oder Maschinen verursachen und ganze Produktionsprozesse zum Stillstand bringen. Auch Naturkatastrophen wie Sturm, Hagel oder Überschwemmungen traten in den letzten Jahren deutlich häufiger auf und führen zu großflächigen Ausfällen, was wiederum lange Wiederanlaufzeiten zur Folge hat.
 

Technische und IT-bezogene Ursachen

Neben physischen Schäden zählen Maschinenausfälle, Softwarefehler oder IT-Störungen zu den häufigsten Ursachen einer Betriebsunterbrechung. Insbesondere Cyber-Angriffe können die IT-Infrastruktur und die Produktionssteuerung erheblich beeinträchtigen und somit den gesamten Wertschöpfungsprozess zum Erliegen bringen.
 

Betriebsbedingte oder organisatorische Risiken

Auch interne Faktoren wie Vandalismus, Streiks oder Personalengpässe können den Betriebsablauf stören und zu längeren Unterbrechungen führen.
 

Externe wirtschaftliche Einflüsse

Schließlich spielen auch externe wirtschaftliche Faktoren eine zunehmend wichtige Rolle. Dazu zählen Lieferkettenunterbrechungen durch fehlende Rohstoffe oder Komponenten, Energiekrisen und Stromausfälle sowie Pandemien oder andere Gesundheitskrisen, die Produktion und Logistik gleichermaßen beeinträchtigen können.

 

Schützen Sie Ihr Unternehmen bei Betriebsausfall

Die Folgen einer Betriebsunterbrechung lassen sich häufig nur schwer absehen: Neben dem Ertragsausfall bei laufenden Kosten können durch Produktionsrückstau und nicht eingehaltene Lieferfristen auch Imageverlust und Kundenabwanderung die Folge sein. Direkte Betriebsunterbrechungsschäden, wie beispielsweise Deckungsbeitragsverlust, Zusatzkosten für die Realisierung einer Ausweichproduktion oder Kosten für die beschleunigte Wiederherstellung des Zustands vor dem Schadenfall, lassen sich im Regelfall versichern. Je nach Vereinbarung umfasst der Versicherungsschutz auch:


Unterbrechungsschäden

Im Falle einer Betriebsunterbrechung fallen trotz Stillstand weitere fortlaufende Kosten wie Miete und Gehälter der Belegschaft an. Hinzu kommen die entgangenen Erträge aus Gewinn und Umsatz der hergestellten Produkte.

Wechselwirkungsschäden

Ein Wechselwirkungsschaden ist eine Betriebsunterbrechung, die dadurch entstehen, dass ein Schaden an der einen Betriebsstelle zu Produktionsausfällen an einem anderen Standort führt.

Rückwirkungsschäden 

Ertragsausfälle, die einem Unternehmen entstehen, weil es aufgrund eines versicherten Sachschadens keine Waren mehr von einem Zulieferer beziehen kann. Durch die Unterbrechung der Lieferkette wirken sich die wirtschaftlichen Folgen indirekt aus.

Risikomanagement als Prävention

Eine Betriebsunterbrechung lässt sich nie vollständig ausschließen, doch mit einem vorausschauenden Risikomanagement können Unternehmen ihre Vulnerabilität deutlich reduzieren und im Ernstfall handlungsfähig bleiben. Das Ziel besteht darin, Risiken frühzeitig zu erkennen, geeignete Maßnahmen zu entwickeln und die Wiederaufnahme des Betriebs nach einem Schadenereignis sicherzustellen. Dazu gehören neben konkreten Maßnahmenkonzepten und Notfallplänen auch regelmäßige Risikoanalysen und ein ausgereiftes Business Continuity Management (BCM). 

Business Continuity Management

Business Continuity Management hilft Unternehmen, wichtige Geschäftsprozesse auf einem definierten Not-Niveau fortzuführen, um finanzielle Verluste und Imageschäden zu vermeiden. Funk bietet umfassende BCM-Lösungen zur Risikominderung und Krisenbewältigung. mehr



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