Regulatorische Anforderungen als Wettbewerbsvorteil: Wie Unternehmen von CSRD, VSME und NIS-2 profitieren können

Die zunehmende Regulatorik-Welle in Europa stellt viele Unternehmen vor Herausforderungen – bietet aber auch Chancen. Wer jetzt die richtigen Schritte unternimmt, kann die neuen ESG- und Cyber-Sicherheitsvorgaben in nachhaltigen Erfolg verwandeln.

Regulatorische Anforderungen nehmen zu – und damit der Druck

Europäische Unternehmen stehen unter wachsendem Druck: Neue gesetzliche Regelungen wie die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) oder die überarbeitete NIS-2-Richtlinie zur Cyber-Sicherheit verlangen massive Veränderungen in den Bereichen Nachhaltigkeit und IT-Security. Die Umsetzung bedeutet für viele Organisationen zunächst hohe Investitionen – doch gleichzeitig bieten sich Potenziale zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit.

Die Angst vor Nachteilen auf globalen Märkten

Gerade im internationalen Vergleich wirken die EU-Vorgaben für viele Entscheider und Entscheiderinnen wie ein Wettbewerbsnachteil. Unternehmen aus den USA oder Asien agieren oft unter weniger strengen Regularien – zumindest auf den ersten Blick.

„Die eigene Nachhaltigkeitsstrategie sollte im Vordergrund stehen, Regulatorik schafft lediglich einen Rahmen.“

Manuel Zimmermann, Business Development Manager bei Funk

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Allein in Deutschland rechnete die Bundesregierung 2024 für die Einführung der CSRD-Berichtspflicht mit einmaligen Kosten von rund 864 Millionen Euro sowie jährlichen Aufwänden von etwa 1,58 Milliarden Euro. Die Versicherungswirtschaft rechnete sogar mit vier bis achtmal höheren Kosten. Das jüngst beschlossene Omnibus-Paket wird diese Kosten durch Vereinfachung und Harmonisierung der Pflichten reduzieren.

„Entscheidender ist jedoch, dass kein Unternehmen um das Thema Nachhaltigkeit herumkommen wird. Die eigene Nachhaltigkeitsstrategie sollte im Vordergrund stehen, Regulatorik schafft lediglich einen Rahmen“, sagt Manuel Zimmermann, Business Development Manager bei Funk. „Viele Unternehmen halten auch nach dem Omnibus-Paket an der CSRD-Berichterstattung fest oder wählen ein Reporting auf Basis des freiwilligen VSME-Standards.“ Auch die Umsetzung der NIS-2-Richtlinie wird von offiziellen Stellen mit einem einmaligen Aufwand von rund 2,1 Milliarden Euro sowie jährlich 2,2 Milliarden Euro beziffert.

Pflicht oder Chance? Nachhaltigkeit als Erfolgsfaktor

Doch bei genauerer Betrachtung offenbart sich auch eine andere Perspektive: Allein Cyber-Angriffe verursachen in Deutschland jährlich Schäden von über 210 Milliarden Euro. Die Auswirkungen der Klimakrise lassen sich monetär kaum seriös abschätzen – und betreffen zunehmend auch die Wirtschaft. Den Kosten für die Umsetzung stehen entsprechend Einsparpotenziale und Risikoreduzierungen gegenüber. Daher beginnen beispielsweise diverse produzierende Unternehmen, ihre etablierten Geschäftsmodelle in Richtung Kreislaufwirtschaft oder Servitization zu erweitern.
 

Unternehmen, die proaktiv handeln, transformieren regulatorische Vorgaben in Wettbewerbsvorteile wie:

  • ESG-Reporting als Differenzierungsmerkmal
  • Neue Umsatzpotenziale durch nachhaltige Produkte und Dienstleistungen
  • Mitarbeitenden- und Kundenbindung
  • Höhere Resilienz gegenüber Ressourcenengpässen und Cyber-Bedrohungen

Regulatorik erfüllen, eigene Marke stärken

Statt sich nur auf das „Pflichtprogramm“ zu konzentrieren, lohnt sich ein strategischer Ansatz: Wer die Berichterstattung effizient automatisiert, ESG-Kriterien ins Geschäftsmodell integriert und Cyber-Sicherheit als Markenwert versteht, baut langfristige Wettbewerbsvorteile auf. So profitieren Unternehmen gleich mehrfach: Sie erfüllen gesetzliche Anforderungen, stärken ihre Marke, sichern ihre Lieferketten und werden für Investoren sowie Geschäftspartner attraktiver. Wer sich jetzt strategisch aufstellt, kann nicht nur Kosten reduzieren, sondern auch Zukunft gestalten.

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14.05.2025

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