Die klassische Betriebsrente wird modern

Seit den 90er Jahren sinkt der Höchstrechnungszins für klassische Altersvorsorgeprodukte. Das hat Folgen für die Betriebsrente. Der Versicherungsmarkt antwortet mit neuen Produkten.

Kein Vorsorgeprodukt ist so beliebt wie die betriebliche Altersvorsorge (bAV): 46 Prozent der Arbeitnehmer ziehen die Betriebsrente anderen Möglichkeiten wie der privaten Lebensversicherung oder der Riester-Rente vor. Das hat eine Studie von PricewaterhouseCoopers ergeben.

Gleichzeitig ist die bAV eine Win-win-Situation für Arbeitgeber und -nehmer. Angestellte profitieren von der Absicherung im Alter – steuerlich begünstigt und häufig vom Arbeitgeber bezuschusst. Ein gutes bAV-Angebot ist für viele Bewerber zudem mitentscheidend für oder gegen einen Betrieb. Arbeitgeber wissen das und binden ihre Mitarbeiter damit langfristig an das Unternehmen.

Die Kehrseite der Medaille: Die fallenden Zinsen hinterlassen ihre Spuren; und zwar sowohl bei versicherungsförmigen als auch bei nicht versicherungsförmigen Durchführungswegen.

 

Wachsende Rückstellungen und ein Rechnungszins im Sturzflug 

Arbeitgeber, die sich für eine Direktzusage entschieden haben, weisen in ihren Handelsbilanzen immer höhere Rückstellungen für die Betriebsrentner aus. Insbesondere für mittelständische Unternehmen sind diese Summen eine Herausforderung.

Wie weit das gehen kann, zeigt der Fall eines Strumpfherstellers, der 2013 Insolvenz anmelden musste, weil die hohen Pensionsrückstellungen das Eigenkapital aufgebraucht haben.

Der Niedrigzins macht aber auch vor versicherungsförmigen Durchführungswegen nicht halt. Für Versicherer gilt hier der gesetzlich vorgegebene Höchstrechnungszins. Er soll gewährleisten, dass sie ihren langfristigen Verpflichtungen auch nachkommen können. In den letzten Jahren musste er für klassische Lebens- und Rentenversicherungen immer wieder abgesenkt werden: Zum 1. Januar wurde er nun auf historisch niedrige 0,9 Prozent reduziert. Die Rendite der betrieblichen Altersvorsorge leidet weiter.

Mit sinkendem Zinsniveau an den Kapitalmärkten wird das klassische Garantiemodell zudem teurer. Denn Versicherer müssen immer mehr vom Vorsorgevermögen in sichere Anlagen investieren, damit sie die Garantie zum Auszahlungszeitpunkt erfüllen können. Der ertragreiche Anteil für renditestärkere Anlagen verringert sich gleichzeitig. Während der Rentenertrag also immer geringer ausfällt, steigen gleichzeitig die Aufwendungen, um die Garantie zu erfüllen.

Die bAV ist das beliebteste Produkt in der Altersvorsorge

 

Moderne Produkte werden für die bAV wichtiger 

Sind die goldenen Zeiten der bAV also vorbei? „Nein“, wie Funk Vorsorgeberatung-Geschäftsführer Rainald Meyer erläutert: „Das traditionelle bAV-Produkt, die konventionelle Rentenversicherung, ist zwar in diesem Zinsumfeld für Neuabschlüsse nicht mehr die erste Wahl für Kunden. Die Versicherer haben aber neue Produkte auf Basis einer Beitragsgarantie entwickelt. Mit ihnen lassen sich Marktchancen unter Absicherung des Beitragserhalts nutzen.“ Meyer rät Unternehmen angesichts der Zinssituation, ihre bestehenden Versorgungswerke zu überprüfen und die betriebliche Altersversorgung durch moderne Konzepte und Produkte zu ergänzen.

Diese neuen Anlageprodukte haben im Kern eines gemeinsam: Garantiert wird der Beitragserhalt. Auch dies ist in Zeiten von Negativzinsen schon keine Selbstverständlichkeit mehr. Während einige Angebote in vielen Punkten der konventionellen Rentenversicherung ähneln, bauen andere auf Produkte aus dem Investmentbereich auf oder sind ein Mix dieser Produktwelten.

Funk führt durch den Produktdschungel Die vielen verschiedenen Ansätze und die unterschiedliche Rendite-Gestaltung erschweren die richtige Auswahl. Die Beratung durch Versicherungs- und Kapitalmarktspezialisten ist bei der Entscheidung für ein Produkt daher wesentlich. Rainald Meyer erläutert: „Jedes Vorsorgeprodukt hat Vor- und Nachteile, die nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind. Je nachdem, ob der Arbeitnehmer Sicherheit oder Rendite bevorzugt, ist ein risikoärmeres oder ertragreicheres Produkt die richtige Wahl. Außerdem muss darauf geachtet werden, dass das Produkt zu der vom Arbeitgeber konzipierten Zusage passt und zu 100 Prozent bAV-tauglich ist.“ Die Funk Vorsorgeberatung unterstützt Unternehmen darin, den für sie passenden Lösungsweg für ihre Altersvorsorge zu finden.

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