Werk unter Wasser

Wenn ein kleiner Bach zu einem Großschaden führt, ist schnelle Hilfe wichtig. Bei einem Überschwemmungsschaden bei Hörmann Automotive schickte Funk deshalb sofort ein Expertenteam.

Der Juni 2018 begann regnerisch und für den Automobilzulieferer Hörmann Automotive wenig erfreulich. Am Standort in Saarbrücken werden an einem normalen Arbeitstag Fahrwerksteile und Deckensysteme für Omnibusse produziert. Es wird geschweißt, geklebt und genietet. Dieser Freitag im Juni war aber kein gewöhnlicher Arbeitstag, sondern der Anfang eines Ausnahmezustands. 

Der Grund: Starkregen. Ein kleiner Bach am Rand des Grundstücks war durch den anhaltenden Niederschlag der vergangenen Tage gewaltig angestiegen. Weder die Uferböschung noch die Hochwasserbarrieren vor den Toren der Gebäude konnten die Wassermassen aufhalten. Am Ende stand das Wasser in mehreren Fertigungs- und Lagerhallen sowie dem Verwaltungs- und Sozialgebäude 1,50 Meter Hoch. Als das Wasser wieder abfloss, waren zahlreiche Gebäude, Maschinen, Einrichtung und Vorräte beschädigt oder verschmutzt. Der gesamte Produktionsstandort konnte über eine längere Zeit nicht betrieben werden. Auch Wochen nach der Überschwemmung war an ein normales Arbeiten nicht zu denken.

Das Wasser kam und ging, das Chaos blieb: Der übers Ufer getretene Bach beschädigte Gebäude, Einrichtung, Maschinen und Vorräte.

 

Containerdorf mit Reinigungsbädern

„Wichtig war, zunächst alle verfügbaren Kräfte zu mobilisieren, damit der Betrieb schnell wieder aufgenommen werden konnte.“

Lars Imbeck, Großschadenkoordinator

Doch es gab auch einen Lichtblick: Nach einem Anruf war sofort Hilfe unterwegs. Lars Imbeck, Großschadenkoordinator bei Funk, stellte kurzfristig ein Expertenteam zusammen. Bereits am Folgetag, einem Samstag, waren Vertreter von drei Sachverständigenbüros, einem Sanierungsunternehmen, einem Versicherer sowie ein Chemiker mit Funk vor Ort. Am Sonntag begann die erste Reinigung nach den Vorgaben des Chemikers. Großschadenkoordinator Lars Imbeck und der zuständige Kundenbetreuer setzten alle Hebel in Bewegung, um den Unterbrechungszeitraum so kurz wie möglich zu halten. Imbeck: „Wichtig war, zunächst alle verfügbaren Kräfte zu mobilisieren, damit der Betrieb schnell wieder aufgenommen werden konnte.“ Zwei Sanierungsunternehmen haben sogar zusammengearbeitet. Vor Ort entstand ein Containerdorf mit Reinigungsbädern und -materialien. Mehr als 100 Mitarbeiter kümmerten sich um Aufräumarbeiten und die Reinigung von Gebäuden und Maschinen.

Hörmann Automotive war dank der umfassenden Beratung von Funk ausreichend gegen Überschwemmungen geschützt. Die bestehenden Versicherungen deckten den Schaden von rund 6,5 Millionen Euro vollständig ab. Der zu erwartende Ertragsausfall war zunächst deutlich höher befürchtet worden. Durch die schnelle Reaktion und die Sofortmaßnahmen konnte der Ertragsausfall einschließlich der provisorischen Maßnahmen jedoch auf 1,5 Millionen Euro begrenzt werden. Die restlichen 5 Millionen Euro der Schadensumme entfallen auf den Sachschaden. „Nur durch die unverzügliche und professionelle Unterstützung und Koordination der Funk Gruppe war es möglich, Bandstillstände bei unseren Kunden zu vermeiden. Ansonsten hätten sie zwangsläufig Aufträge verlagern müssen, was eine existentielle Bedrohung unseres Unternehmens mit seinen rund 150 Mitarbeitern bedeutet hätte“, sagt Uwe Jung, Geschäftsführer Hörmann Automotive Saarbrücken.

 

Was dieser Schaden aufzeigt

  • Überschwemmungen können überall und zu jeder Jahreszeit auftreten.
  • Nicht nur Wasser, sondern auch der zurückbleibende Schlamm wirken vernichtend auf das Sach- und Umlaufvermögen von Unternehmen und führen zu Unterbrechungen des Produktionsablaufes. Neben Ertragsausfällen entstehen Kosten für provisorische Maßnahmen, wie z. B. den Einsatz von Lohnfertigern.
  • Die Versicherer begrenzen den Versicherungsschutz für Schäden durch Naturgefahren durch Jahreshöchstentschädigungen. Das bedeutet, dass die dafür vereinbarte Summe für alle Schäden an allen Versicherungsorten für das gesamte Versicherungsjahr zur Verfügung steht.
  • Unternehmen tun deshalb gut daran, von vornherein möglichst hohe Jahreshöchstentschädigungen für die Absicherung von Naturgefahren einzukaufen. Dies gilt umso mehr, wenn Unternehmen durch die exponierte Lage der Standorte ein besonders großes Risiko haben oder mehrere Risikoorte betreiben. Der Nachkauf von Versicherungsschutz nach einem Schaden gestaltet sich oft schwierig.

 

Mehr zur Risikoanalyse und Absicherung von Naturgefahren lesen Sie auch hier.

 

07.01.2020

 

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