Versicherung und Nachhaltigkeit: Es ist Zeit für mehr grüne Ideen!

Aktuelle Entwicklungen wie Naturkatastrophen bringen nachhaltiges Denken auf die Agenda von Unternehmen. Wir zeigen, was im Zusammenspiel von Nachhaltigkeit und Versicherung, Risikomanagement sowie der Vorsorge zu beachten ist – und wie kreative Lösungen aussehen.

Neben der Corona-Pandemie gab es im letzten Jahr vor allem ein Thema, das allgegenwärtig war: Nachhaltigkeit. „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut“, riefen Fridays-for-Future-Aktivist*innen auf den Straßen. In Talkshows diskutierten Parteimitglieder vor der Bundestagswahl über Klimaschutzziele, Frauenquoten und die Pendlerpauschale. Und die „Tagesschau“ zeigte in alarmierenden Bildern, dass die Klimakrise jetzt schon vor der Haustür steht – beziehungsweise in Kellern und Wohnzimmern: Sturmtief Bernd setzte ganze Ortschaften unter Wasser und verursachte Schäden in Milliardenhöhe.

ESG-Risiken ganzheitlich betrachten

Welchen Beitrag leisten wir, um die Klimaziele Deutschlands zu erreichen? Und wie wichtig ist Nachhaltigkeit für unsere Kunden, Partner und Mitarbeitenden? Das fragen sich viele Unternehmen und haben das Thema 2022 ganz oben auf die Agenda gesetzt. „Das Zusammenspiel von Versicherung und Nachhaltigkeit wird immer relevanter. Das spüren wir ganz deutlich in den Gesprächen mit Kunden und Versicherern“, sagt Dr. Anja Funk-Münchmeyer, geschäftsführende Gesellschafterin von Funk (siehe Interview unten). Nachhaltigkeit ist dabei weit mehr als Klimaschutz und umfasst drei Dimensionen: Environment, Social und Governance (kurz: ESG), also Umweltschutz, Soziales und eine verantwortliche Unternehmensführung. „Das Thema sollte ganzheitlich betrachtet werden“, empfiehlt Dr. Funk-Münchmeyer. „Funk hat als Systemhaus einen fundierten Einblick in die Bereiche Versicherungen, Risikomanagement und Vorsorge und kann individuelle Handlungsempfehlungen zu Nachhaltigkeitsrisiken geben.“ Wir geben im Folgenden einen Überblick über die wichtigsten Aspekte von Nachhaltigkeit im Versicherungskontext und zeigen erste Lösungsansätze auf.

„Unterschiedliche Branchen haben unterschiedliche Herausforderungen – auch beim Thema Nachhaltigkeit.“

Dr. Anja Funk-Münchmeyer, geschäftsführende Gesellschafterin

Kreative Wege finden

Viele Versicherer stellen sich nachhaltiger auf. Sie überdenken ihre Anlagestrategie und setzen sich mit den Auswirkungen von Nachhaltigkeit auf ihr Portfolio von Kunden auseinander. Teilweise steigen sie aus dem Geschäft mit Unternehmen aus, die einen negativen Beitrag zur Klimakrise leisten. Das betrifft vor allem Unternehmen, die fossile Energieträger wie Erdöl oder Kohle abbauen bzw. zur Energiegewinnung nutzen. Es ist nicht auszuschließen, dass kohleintensive Unternehmen Teile ihres Risikos mittelfristig selbst tragen müssen, weil der Versicherungsschutz nicht verlängert wird. Der verbleibende Versicherungsmarkt wird also kleiner, der Versicherungsschutz teurer. Funk steht Kunden in dieser Situation zur Seite. Eine Lösung können gut konzipierte Eigentragungsmodelle darstellen. Gleichzeitig unterstützt die Versicherungswirtschaft den Wandel zu erneuerbaren Energien durch spezielle Konzepte, etwa für Batteriespeicher oder zur Absicherung von staatlichen Fördergeldern. Versicherung und Nachhaltigkeit rücken also enger zusammen.

Naturkatastrophen haben zugenommen und werden es wegen des Klimawandels weiter tun. Nach Angaben des Rückversicherers Munich Re stiegen die Gesamtschäden durch Naturgewalten 2021 weltweit um 70 Milliarden US-Dollar auf 280 Milliarden US-Dollar. Diese Kosten belasten die Versicherer stark und werden daher zum Teil an Kunden weitergegeben. Der Sach-Versicherungsmarkt bleibt also extrem herausfordernd. Funk unterstützt hier unter anderem mit intelligenten Lösungen, etwa parametrischen Versicherungen, und alternativen Deckungskonzepten.

Mit mehr Nachhaltigkeit entstehen neue Risiken

Die Anforderungen und Standards rund um ESG steigen in vielen Bereichen an. Das kann zu sogenannten neuen ESG-Risiken führen, die Unternehmen unbedingt berücksichtigen sollten. Neue Gesetze wirken sich zum Beispiel auf die Haftpflicht-Versicherung aus. So hat der Dieselskandal gezeigt, dass nicht nur drohende Personen- oder Sachschäden zu Rückrufverpflichtungen führen, sondern auch Verstöße gegen Umweltnormen. Das neue Lieferkettengesetz soll Menschenrechte schützen, hier geht es also um den sozialen Aspekt der Nachhaltigkeit. Und das Whistleblowing-Gesetz fordert die Einführung bzw. Anpassung eines internen Meldesystems, fällt also in die Kategorie Governance. All diese Richtlinien, die berücksichtigt werden müssen, können sich auch auf die D&O- sowie Rechtsschutz-Versicherung auswirken. Funk analysiert gern für Sie, welche ESG-Risiken Ihr Unternehmen betreffen, und zeigt Ihnen Ansatzpunkte für Ihr Risikomanagement auf.

Nachhaltigkeit bei Funk

Mangroven in Myanmar, Benefits für Mitarbeitende und eine eigene Stiftung: Erfahren Sie mehr über unser Engagement entlang der drei Nachhaltigkeits-Kriterien Umwelt, Soziales und Unternehmensführung.

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Policen müssen teilweise angepasst werden

Auch bei der regelmäßigen Überprüfung des Versicherungsschutzes gehören ESG-Themen auf die Checkliste. Wenn Unternehmen zum Beispiel Gebäude und Anlagen umrüsten, um grüne Energie zu produzieren oder zu nutzen, können neue Risiken entstehen. Bauen sie etwa Fotovoltaik- Anlagen aufs Firmengelände oder stellen E-Ladesäulen für elektrisch betriebene Fahrzeuge auf, müssen eventuell Policen der Sach- oder Technischen Versicherung angepasst werden. Funk prüft gern im Rahmen der Jahres- und Strategiebesprechungen, ob Ihr Versicherungskonzept aktualisiert werden muss. Bei Bedarf entwickeln wir sogar neue Produkte: Mit unserer Funk E-Ladestationen-Police zum Beispiel, einer Kombination aus Elektronik- und Betriebshaftpflicht-Versicherung, reagieren wir auf neue Anforderungen in der Immobilienwirtschaft und bringen Nachhaltigkeit und Versicherung zusammen.

Die betriebliche Altersvorsorge wird grüner

Auch im Bereich der betrieblichen Altersvorsorge ist Nachhaltigkeit eines der Top-Themen. Versicherer suchen Investments inzwischen verstärkt nach Nachhaltigkeitskriterien aus. Unternehmen haben somit eine größere Wahl und können prüfen, welche Strategie zur Einbeziehung von Nachhaltigkeitsrisiken die Versicherer umsetzen. Funk berät umfassend zu verschiedenen Möglichkeiten und zeigt Vor- und Nachteile auf. Wir sind an Ihrer Seite – bei ESG-Risiken und bei den Themen Nachhaltigkeit und Versicherung.

Ihr Kontakt

Dr. Anja Funk-Münchmeyer Ansprechpartnerin bei Funk

Dr. Anja Funk-Münchmeyer

+49 40 35914-0

Nachhaltigkeit als strategisches Risikomanagement

Dr. Anja Funk-Münchmeyer ist Gesellschafterin und Geschäftsführerin von Funk. Sie verantwortet die Ressorts Unternehmenskommunikation, Digital und Organisationsentwicklung.

 

Frau Dr. Funk-Münchmeyer, welche Bedeutung hat Nachhaltigkeit für Unternehmen?

Nachhaltigkeit kommt aus den unterschiedlichsten Richtungen auf Unternehmen zu. Ein paar Beispiele: Ein Geschäftspartner möchte Informationen von Ihnen für seinen Nachhaltigkeitsbericht. Die Rechtsabteilung muss sich mit dem neuen Whistleblowing-Gesetz auseinandersetzen. Der Versicherer will vielleicht die Sach-Prämie erhöhen, unter anderem weil er unter den finanziellen Folgen des letzten Sturms leidet. Der Azubi will ein Job-Rad haben. Und dann fragt Sie eine Bewerberin im Job-Interview, was der Purpose Ihres Unternehmens ist und ob Sie eigentlich eine Diversity-Strategie haben. Sie sehen: Angesichts dieser Themenvielfalt ist eine ganzheitliche Betrachtung ratsam.

Wie sollten Unternehmen ihr Risikomanagement also anpassen?

Wir raten Unternehmen, sich frühzeitig mit dem Thema und seinen verschiedenen Facetten auseinanderzusetzen, um sich gut positionieren und absichern zu können. ESG-Risiken für das eigene Unternehmen zu evaluieren ist proaktives Risikomanagement und bringt Stabilität. Und das unabhängig davon, ob sich ein Unternehmen dafür entscheidet, perspektivisch noch nachhaltiger agieren zu wollen oder nicht. Wir unterstützen dabei gern mit entsprechenden Analysen und kreativen Lösungen. Übrigens ist Nachhaltigkeit auch ein Thema der Arbeitgeberattraktivität.

Wie genau unterstützt Funk seine Kunden bei Nachhaltigkeitsrisiken?

Ganz individuell. Unterschiedliche Branchen haben unterschiedliche Herausforderungen, das gilt auch für Nachhaltigkeit. Für das produzierende Gewerbe ist Klimaschutz ein viel umfangreicheres Thema als für einen Dienstleister, um nur ein Beispiel zu nennen. Außerdem stehen Unternehmen an verschiedenen Punkten. Für manche ist Nachhaltigkeit schon länger ein Thema – wie bei unserem Familienunternehmen, wo es quasi in der DNA steckt –, andere fangen erst an, sich damit zu beschäftigen. Wir unterstützen alle unsere Kunden auf ihrem Weg in die Zukunft und geben allen die beste Empfehlung. Und die ist hier: bei Versicherungen, Risikomanagement und Vorsorge das Thema Nachhaltigkeit mitzudenken.

 

08.03.2022