
Immobilien wetterfest absichern
Immer häufiger werden auch Orte in Deutschland von Überflutungen und anderen Naturereignissen überrascht. Umso wichtiger ist, dass Gebäude ausreichend gegen sogenannte Elementargefahren abgesichert sind – zum Beispiel gegen durch Starkregen verursachte Überschwemmungen.
Monsunartige Regenfälle überfluten Berlin. Nordrhein-Westfalen ruft wegen Wassermassen Katastrophenalarm aus. Und durch Hamburg stürmt ein Tornado. Der Unwetter-Sommer 2016 verschonte kein Bundesland. Neben Gefahren wie Sturm und Hagel, die durch die Wohngebäude-Versicherung gedeckt sind, werden Schäden an Gebäuden auch durch sogenannte Elementargefahren wie zum Beispiel Überschwemmung und Rückstau verursacht. Der Grund: Als Teil des Klimawandels strömt vermehrt warme Luft nach Deutschland, die sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen kann. Es regnet dann über mehrere Tage, ohne dass das Regengebiet weiterzieht.

Gefahr wird in Großstädten unterschätzt
Dietmar Kalisch, Geschäftsführer der Funk BBT GmbH, erläutert, dass besonders in Großstädten das Schadenpotenzial aus Naturereignissen wie Starkregen oft verdrängt werde: „Dabei bergen gerade dicht besiedelte Städte und Ballungszentren besondere Gefahren bei Starkregen-Ereignissen. Dort sind die Böden zum großen Teil durch Beton versiegelt. Regenwasser, das anderswo im Erdreich versickert, landet hier in der Kanalisation.“
Kann die Kanalisation die Wassermengen nicht mehr aufnehmen, kommt es zum gefürchteten Rückstau. Durch die Abwasserleitungen dringt das Wasser ins Gebäude. Auch Türen und Fenster halten dem stehenden Wasser häufig nicht stand.
Zurück bleiben durchnässte und verschmutzte Wände, Möbel und Elektrogeräte. Die gefluteten Räume müssen dann kostenintensiv getrocknet und saniert werden. „Um solche Schäden aufzufangen, sollte frühzeitig geklärt werden, ob Elementargefahren versichert sind“, rät Dietmar Kalisch.
Den Schaden begrenzen
Oft ist Versicherungsnehmern nicht hinreichend klar, dass Elementargefahren in den Wohngebäude-Versicherungen nicht automatisch mitversichert sind. Dafür ist eine zusätzliche Elementarschaden-Versicherung notwendig. Dietmar Kalisch sieht aber noch einen Grund für die oftmals unzureichenden Deckungen: „Insbesondere Schäden aus Starkregen-Ereignissen sind viel zu selten versichert, weil viele Versicherungsnehmer bei Elementargefahren nur an die besonders plakativen Risiken wie zum Beispiel Erdbeben, Lawinen oder Schneedruck denken. Schnell kommen sie dann zu der Erkenntnis: ‚Mein Gebäude steht nicht in einem gefährdeten Gebiet. Eine Elementarschaden-Versicherung benötige ich daher nicht.‘ So wird schnell übersehen, dass auch ein Risiko wie durch Starkregen verursachte Überschwemmungen zu den Elementargefahren zählt.“
In der Versicherungspolice sollte stets die individuelle Risikolage des Gebäudes abgebildet werden. Die geografische Lage des Gebäudes sowie Unwetterereignisse kann man nicht beeinflussen. Nicht selten verringern jedoch organisatorische oder bautechnische Maßnahmen, wie zum Beispiel Entwässerungsanlagen, die Gefährdungslage und damit auch die Prämienhöhe. Auf Basis einer individuellen Risikoanalyse werden die spezifischen Gefahren ermittelt. Mit einem solchen Schutzkonzept und der passenden Elementarschaden-Versicherung bleiben Eigentümer im Schadenfall nicht im Regen stehen.