Supply-Chain-Risiken auf dem Prüfstand

In Zeiten von Just-in-time-Produktion und -Zulieferung sind stabile Lieferketten für Unternehmen wichtiger denn je. Doch Störfälle, wie beispielsweise Naturkatastrophen oder geopolitische Krisen, nehmen weltweit zu. Mit den richtigen Methoden können Risikomanager die Gefahren für ihre Lieferketten bewerten und den Geschäftserfolg sichern.

Rohmaterial aus China, Technik aus Europa oder Fertigungsstätten in den USA – die Globalisierung ist gelebter Alltag bei produzierenden Unternehmen. Aber auch Handelsunternehmen und Logistikdienstleister sind heute weltweit aufgestellt und vernetzt. Je mehr Schnittstellen es in der operativen Wertschöpfungskette gibt, desto schwieriger ist es allerdings, ein systematisches Risikomanagement umzusetzen. 

Dr. Alexander Skorna, Spezialist für die Analyse von Supply-Chain-Risiken bei Funk, erläutert: „Schwachstellen in der globalen Lieferkette werden meist erst im Schaden- oder Krisenfall sichtbar. So kann der Ausfall eines spezialisierten internen oder externen Zulieferers direkt zu großflächigen Betriebsunterbrechungen führen, ohne dass ein solches Risiko zuvor im Unternehmen bekannt gewesen ist.“ 

Erst die effiziente Risikoidentifikation erlaubt eine zielgerichtete Risikoprävention. Funk unterstützt Unternehmen mit verschiedenen Leistungen bei der detaillierteren Analyse ihrer Supply-Chain-Risiken: 

Die Funk Stiftung förderte die Entwicklung eines kostenfreien Quick-Checks der Jacobs University Bremen. Mit dem Online-Tool können Risikomanager ihre Supply-Chain-Risiken schnell und unkompliziert einschätzen, indem sie sowohl Unternehmensrisiken als auch Branchen- und Umweltrisiken ihrer Lieferketten durch die Anwendung analysieren lassen. Zudem erhalten sie Empfehlungen für risikominimierende Maßnahmen.

Der Supply-Chain-Quick-Check ist insbesondere für Industrieunternehmen konzipiert. Aber auch Logistikdienstleister gewinnen wichtige Informationen für ihre Kunden-Services. 

Die Betriebsunterbrechungsanalyse zeigt interne und externe Abhängigkeiten in der Supply Chain von einzelnen Produktionsstandorten, Lieferanten oder Abnehmern auf. Mit dem Software-Tool Evidence kann Funk die versicherungsrelevanten Eckdaten wie Versicherungssumme, Höchstentschädigung, Sublimits und Haftzeit überprüfen und den Anpassungsbedarf ermitteln. Auch nicht sachschadenbezogene Ereignisse können in die Analyse einbezogen und mit speziellen Versicherungslösungen abgesichert werden. 

Produktions- und Wertschöpfungsprozesse hängen vielfach stark von unternehmensspezifischen IT-Lösungen ab. Oft sind auch Zulieferer und Abnehmer in die IT-Landschaft integriert. Funk untersucht die betriebswirtschaftlichen Auswirkungen von Cyber-Risiken als Basis für eine passgenaue Versicherungsdeckung. Neben den Vorteilen eines optimierten Notfallplans bietet die Risikoidentifikation und -bewertung im Rahmen der Cyber-Risk-Analyse zudem Unterstützung für eine angestrebte Zertifizierung nach ISO 27001.

Auf Basis konkreter Risiken oder Szenarien wie beispielsweise der Wegfall eines Produktionsstandortes oder Absatzmarkts werden die Auswirkungen auf die Bilanz abgeschätzt. Funk nutzt hierzu schadenorientierte Monte-Carlo-Simulationsmodelle in der Funk-eigenen Risikomanagementsoftware RIMIKS, die auch Unternehmen für ihre Risikosteuerung nutzen können. Gemäß dem Stresstest-Ergebnis können Unternehmen entscheiden, ob ein spezifischer Risikotransfer sinnvoll oder bei vorhandenen Verträgen anzupassen ist.

Neben dem Notfall- und Krisenmanagement wird auch ein integriertes Kontinuitätsmanagement für Unternehmen wichtiger, um im Krisenfall die negativen Auswirkungen möglichst eng zu begrenzen. Funk unterstützt Unternehmen dabei, ein Business Continuity Management einzuführen, sodass auch im Krisenfall die Lieferfähigkeit mit den erlösrelevanten Produkten weitgehend sichergestellt werden kann. 

28.06.2020 

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Dr. Alexander Skorna

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